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Zu viele Touristen - Amsterdam bremst den Bau neuer Hotels in der Stadt

 

Amsterdam- pixabay cc0 Public Domain 

Die Amsterdamer Stadtverwaltung kündigte am Montag an, dass sie alle Anträge auf den Bau neuer Hotels in weiten Teilen der Stadt ablehnen wird, um den touristischen Druck auf die niederländische Hauptstadt zu verringern.

Von Kunibert Peters 

Der Stadtrat wird ein Verwaltungsinstrument - die kommunale Landpachtverordnung - einsetzen, um den Bau neuer Hotels zu verhindern, eine Maßnahme, die die Eröffnung von 20.000 Zimmern, für die es innerhalb der Stadtgrenzen noch Platz gab, verhindern wird.

Von nun an ist es nicht mehr möglich, ein neues Hotel im zentralen und westlichen Teil der Stadt zu bauen, obwohl unter bestimmten Bedingungen Anträge für die Eröffnung neuer Wohngebiete oder Gewerbegebiete gestellt werden können.

"Der Bau eines neuen Hotels ist nur in Vierteln möglich, in denen das Hotel noch einen Mehrwert für die Entwicklung des Viertels erbringen kann. Außerdem muss es sich um ein einzigartiges und besonderes Hotelkonzept handeln und strenge Anforderungen in Bezug auf lokale Integration, Nachhaltigkeit und soziales Unternehmertum erfüllen", mahnt die Gemeinde.

In der Stadt Amsterdam gibt es derzeit 533 Hotels mit rund 40.000 Zimmern. Obwohl die Stadt bereits 2016 beschlossen hatte, keine neuen Hotels mehr zuzulassen, um den wachsenden Tourismusdruck zu mindern, wurden bei dieser Entscheidung die bestehenden Flächennutzungspläne nicht berücksichtigt: Wenn der Bau eines Hotels in der Planung eines neuen Gebiets vorgesehen war, konnte die Gemeinde diesen Antrag nicht ablehnen.

Diese Situation führte dazu, dass Investoren das rechtliche Vakuum nutzten, um alternative Räume für neue Hotels zu finden. So konnten zwischen 2019 und 2021 mindestens 16 neue Gebäude in der Stadt gebaut werden, und auch vor 2016 eingereichte Anträge konnten nicht abgelehnt werden, was mehrere neue Gebäude ermöglichte.

Nach Angaben der amtlichen Statistikbehörde CBS wurden zwischen 2015 und 2020 mindestens 7700 neue Hotelzimmer genehmigt.

Die Anwendung von Pachtregelungen ist in Fällen gerechtfertigt, in denen die Lebensqualität in der Stadt durch die wachsende Zahl von Hotels stark beeinträchtigt wird, und die Rechtsgrundlage für diese Maßnahme wurde von Experten bestätigt, so dass sie im Falle einer Klage vor Gericht als Argument verwendet werden könnte.

Die Auswirkung dieser Maßnahme ist wichtig, da die aktuellen Flächennutzungspläne eine Fläche von 850.000 und einer Million Quadratmetern für potenzielle Hotels in Amsterdam vorsehen, was bis zu 20.000 zusätzlichen Zimmern entsprechen würde.



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