Bild - Waldbrand - Flickr.com CC BY-SA 2.0 |
Re-Post
vom 17. August 2016 -
Es
brennt noch immer in Portugal, wenn auch nicht mehr so schlimm. Eine
Abkühlung und höhere Feuchtigkeit sind ein wahrer Segen für
Feuerwehr und Zivilschutz aber auch die Hilfe aus dem Ausland, wobei
die Löschflugzeuge aus Italien, Marokko und Russland von größter
Wichtigkeit waren. Ein Dank an die Helfer und eine Frage: wo war
die Hilfe der Deutschen Regierung?
Von
Rui Filipe Gutschmidt
Ja,
allmählich kehrt Ruhe ein in Portugals Wälder oder das, was davon
noch übrig ist. Eine günstigere Wetterlage mit kühler, feuchter
Luft vom Meer, hat den Frauen und Männern den Kampf gegen die
Flammen erleichtert. Inzwischen sind die meisten Feuer gelöscht oder
zumindest unter Kontrolle. Doch am Wochenende brannte es noch
allerorts. Tod und Zerstörung war allgegenwärtig und die Einheiten
waren am Ende ihrer Kräfte. Ein paar Daten hierzu vom Samstag bis 21
Uhr:
-
303
Brände deren Zahl am Sonntag noch anstieg
-
3.916
Einsatzkräfte vor Ort, die tatkräftig von der Bevölkerung
unterstützt wurden
-
48
Flugzeuge und Hubschrauber, die am Sonntag die Unterstützung erst
einer russischen Berijew Be-200 bekamen und später einer
zweiten Maschine dieser Art, die ein paar leichtere Reparaturen
brauchte.
Die
genauen Zahlen, was die niedergebrannte Fläche, Häuser, Sachwerte
aller Art betrifft, sind noch nicht bekannt. Was die Zahl der
Verletzten und der Todesopfer betrifft, so sind mindestens fünf Tote
und zwei Schwerverletzte mit Verbrennungen von bis zu 60 Prozent des
Körpers zu beklagen. Da es vor allem Dörfer und ländliche Gebiete
trifft und die Viehzucht in den betroffenen Bergregionen die
Lebensgrundlage der Menschen ist, konnte der Tot einiger Ziegen,
Schafe und Kälber nicht vermieden werden – es sei gesagt, dass die
Menschen alles getan haben, um ihre Tiere zu retten. Diesbezüglich
sei der vorbildliche Einsatz einiger Tierschützer genannt, die ihre
9 Katzen und über vierzig Hunde in Sicherheit brachten, als ihr
privat finanziertes Tierheim von den Flammen umzingelt wurde. Die
Schäden hielten sich in Grenzen, aber der Wiederaufbau wird die
Unterstützung der Tierfreunde brauchen.
Ohne
Hilfe der Marokkaner, der Italiener (als Teil eines
EU-Hilfsprogramms) und vor allem Russlands, wäre das Desaster noch
schlimmer. Die beiden Löschflugzeuge aus Marokko (Canadair) haben
ganze Arbeit geleistet, aber die Russen haben ein technisches
Meisterstück mit den Berijew Be-200 geschickt, dass von den
Einsatzkräften aufs höchste gelobt wird. Das Amphibienflugzeug kann
mit 40 bis 42 Tonnen abheben und füllt seine Wassertanks im Tiefflug
über einen See mit 12 m³ in 18 Sekunden über seine 4
Auffüllöffnungen. Doch es gab auch Probleme. Eines der beiden
Be-200 hatte ein technisches Problem, welches inzwischen aber behoben
wurde. Schlimmer jedoch war die Verspätung der Flieger, die einen
ganzen Tag verloren weil ein paar Länder bürokratische Hürden für
die Überfluggenehmigung aufstellten. Inzwischen (von Freitag auf
Samstag) starben drei Menschen in den Flammen und an einem Tag hätten
die Besatzungen der russischen Flieger viel Gutes tun können.
Portugals
Bevölkerung ist jedenfalls dankbar für jeden, der ihnen zu Hilfe
kam und dabei ist die Hilfe aus Russland besonders willkommen. Manch
einer fragte mich diesbezüglich aber nach den Deutschen. Bei
Erdbeben, Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen, sind die
Deutschen sonst immer vor Ort. Warum nicht hier? Das sollte die EU
besser machen. Mir persönlich behagt es gar nicht, wenn ich
Deutschland – und dabei ist Diktatorin Merkel und ihre
Regierungsclique gemeint – nur als Austerität und Einschnitte
fordernd gesehen wird und in Fragen wie Solidarität, Zusammenhalt,
Wirgefühl und dergleichen auf dem letztem Platz landet. Russland
hingegen ist diesbezüglich vorbildlich, auch wenn es viele andere
Dinge gibt, an denen ich Putins Politik kritisiere. Hierfür
jedenfalls meinen Dank an Russland für die Be-200, die hier Leben
retten. Spasibo! Спасибо!
Teschnische
Daten der BE-200 finden sie hier: Berijew
Be-200
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http://www.info-welt.eu/2017/08/auch-portugal-will-monsantos-glyphosat.html
303
Brände deren Zahl am Sonntag noch anstieg
3.916
Einsatzkräfte vor Ort, die tatkräftig von der Bevölkerung
unterstützt wurden
48
Flugzeuge und Hubschrauber, die am Sonntag die Unterstützung erst
einer russischen Berijew Be-200 bekamen und später einer
zweiten Maschine dieser Art, die ein paar leichtere Reparaturen
brauchte.
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